Teil 3: (M)ein Dialog zur 6. Fessel

Dies ist der Dialog zwischen Christiane und mir, übernommen aus der Facebookgruppe – mit allen Rechtschreibfehlern und vergessenen Wörtern.

10.08.2018

Liebe Steffi, es kann losgehen mit der 6. Fessel. Mit der 6. Fessel fängst du an die Wirklichkeit selbst zu erforschen. Was ist tatsächlich da und was ist hineingelesen? 🙂
Die 6. Fessel ist ein Bestehen darauf, dass „Form“ real ist, dass du und alles andere Dinge sind, die mit sichtbaren Grenzen zwischen ihnen in einer Subjekt-Objekt Dualität existieren. „Form“ ist alles, was unterschieden werden kann: eine Tür, eine Erinnerung an gestern, was auch immer.
Für unsere Zwecke im Zusammenhang mit dem Direct Pointing wird ein „Subject“ anscheinend von einen oder mehreren „Objekten“ bestätigt, die gewohnheitsmäßig erkannt werden. Wenn du zum Beispiel ein Objekt wie eine Tür wählst, wird die Tatsache benutzt, dass du eine Tür erkennen kannst, um zu bestätigen, dass „Ich, das Subjekt, diese Tür sehe“.
Das Gefühl von ‚ich’ wird aller Wahrscheinlichkeit während dieser Untersuchung weiterbestehen, mache dir also keine Gedanken, wenn das Empfinden von „hier“ und „ich“ immer wieder auftauchen. Wir schauen nicht nach dem “ich“ wie bei der Ich-Illusion, sondern nach etwas was „Ich habe“.
Los gehts! 😃

Suche dir für die Übung ein Objekt aus, z.B. eine Tür. Sieh sie eine kurze Zeit lang an und dann schließe die Augen für einige Sekunden.
Wenn du die Augen wieder öffnest, achte darauf wie du die Sehinformation aufnimmst und wiederzuerkennen beginnst, dass es eine “Tür” ist. Achte darauf, was als nächstes passiert. Wohin geht die visuelle Information? Wo wird sie verarbeitet? Und wie würdest du den “Türerkennungs-Prozess” beschreiben?
Es könnte so scheinen, als ob du “im Erleben zurückschaust” zu dem Subjekt, das daran beteiligt ist. Wo wird die Information empfangen, durch die sie als “Tür da draußen” interpretiert wird?
Es ist wahr, es gibt eine “Tür” im Bewusstsein, aber wie und warum ist es ein “Objekt Tür”, das von einem “Subjekt” gesehen wird?
Wo in all diesem ist das Subjekt? Was oder wer ist noch im Bewusstsein außer der Tür?
Liebe Grüße, Christiane

    11.08.2018

    Vielen Dank für diese Übung, Christiane! Ich bin schon sehr gespannt, was ich herausfinden werde.

    18.08.2018

    Liebe Christiane! Ich habe die Übung nun mehrmals gemacht.. Mit unterschiedlichen Objekten. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen etwas untersuchen zu können. Ich sehe das Objekt an, schließe die Augen, sehe es auch noch mit geschlossenen Augen und weiß, dass es noch da ist, wenn ich die Augen wieder öffne. Da ist kein Wiedererkennen, sondern das Wissen, dass das Objekt noch da ist. Ich kann nicht beobachten, dass es eine visuelle Information gibt, die irgendwo hin geht und verarbeitet wird.

    20.08.2018

    Liebe Steffi, sehr gut! Es ist nicht zu erkennen, dass die visuelle Information irgendwo hin geht.
    Mache die Übung noch einmal und achte einmal darauf, woher du eigentlich sicher weißt, dass das Objekt noch da ist, wenn du die Augen schließt?
    Und probiere noch etwas. Schaue etwas entspannt an (dieses Ansehen ist immer ein entspanntes Hingucken, so als ob du in deinem Stuhl sitzt und entspannt aufnimmst, was zu sehen ist. )
    Sieh also etwas an und lasse den Blick darauf ruhen. Merkst du, wie die Aufmerksamkeit nach wenigen Sekunden vom Objekt weg zurück zu dir geht, zum Subjekt, das das Objekt sieht. Das Subjekt ist hier nicht das Ich, sondern mehr eine Funktion, die zentrale Perspektive auf alles rundherum.
    Du merkst dieses Zurückgehen zum Subjekt an einer subtilen Augenmuskelbewegung. Spiel mal damit.
    Liebe Grüße, Christiane

    28.08.2018

    Liebe Christiane! Jetzt habe ich die ganze Woche deine Videos angeschaut und ganz vergessen hier weiter zu schreiben. Danke für den Kurs. Das hat Spaß gemacht!
    Woher ich weiß, dass das Objekt noch da ist, wenn ich die Augen schließe… Das ist knifflig und so ganz rausgefunden habe ich es nicht. Wenn ich die Augen schließe, ist die Sehinformation irgendwie noch da. Nicht mehr so detailliert. Und eher schwarz weiß. Aber es gibt eine Vorstellung davon, wie es um mich herum aussieht. Außerdem sind die anderen Sinne noch da. Es ist aber vielleicht kein Wissen, sondern eher eine Annahme. Interessant ist es beim Fahren. Da „weiß“ ich, dass das was ich gesehen habe, bevor ich die Augen schloss, gleich nicht mehr da sein wird.
    Das mit der Aufmerksamkeit und der Muskelbewegung kann ich nicht nacherleben. Ich erfahre weder Aufmerksamkeit, noch ein Objekt oder ein Subjekt und nichts was dazwischen hin und her geht. Da ist einfach nur sehen. Es ist auch nicht so, dass ich nur wahrnehmen würde oder sehe wohin die Augen blicken. Es fühlt sich eher so an, wie der Raum zu sein, in dem alles erscheint und überall zu sein.

    Liebe Steffi, klasse, dass die Videos dir Spaß gemacht haben. 😃
    Das ist spannend, was du schreibst. Lass uns mal schauen, ob überhaupt noch etwas von der 6. Fessel übrig ist.
    Drehe den Kopf langsam von links nach rechts und lasse den Blick über den Raum oder die Landschaft schweifen. Auf der ganz linken Seite siehst du andere Dinge als auf der rechten.
    Entsteht bei dieser Übung eine Perspektive oder ein Mittelpunkt an einer bestimmten Stelle? Scheint die Sehinformation an einer Stelle zusammenzukommen, in etwas Gesehenem oder dir?
    Liebe Grüße, Christiane

    29.08.2018

    Liebe Christiane! Diese Übung ist sehr unangenehm. Es fühlt sich so an, als würde eine Bewegung gesehen, die es gar nicht gibt. Nach kurzer Zeit kommen unangenehme Körperempfindungen. Schwindel und leichte Übelkeit und ich breche das Schauen ab.

    31.08.2018

    Liebe Steffi, das ist merkwürdig. Dann lass die Übung mal. Was für eine Bewegung siehst du, die nicht da ist?

    Das ist jetzt schwer zu beschreiben, ohne es nochmal zu machen. Es fühlt sich so an, als würde sich die Landschaft bewegen und nicht der Kopf. Damit mir dabei nicht schwindelig wird, suchen sich die Augen einen festen Punkt zum Ansehen. Der Kopf dreht sich dabei weiter.

    Steffi, Ah, eigentlich ist dir die zentrale Perspektive schon verloren gegangen, deswegen schien sich die Welt zu drehen und nicht der Kopf. Die Sehgewohnheiten haben sich dem noch nicht angepasst, es wird sich alles wieder normal anfühlen. Mach das Wochenende mal Pause und am Montag gebe ich dir etwas weniger Bewegtes zum Erforschen. 😊
    Liebe Grüße,
    Christiane

    03.09.2018

    Liebe Steffi, wie geht es dir heute?
    Hier ist etwas viel Leichteres zum spielen. 🙂
    Suche dir einen Gedanken an etwas heraus, was gestern passiert ist. Während du die geistige Information aufnimmst, während die Bilder, Wörter und Geräusche aufsteigen und verschwinden, wohin geht diese Information? Wo ist das Subjekt, das diese Information erkennt und weiß, dass diese Angelegenheit/Erinnerung ein Objekt ist?
    Liebe Grüße, Christiane
    P.S. Ich hoffe, ich habe dir schon gesagt, dass ich vom 6.-19.9. in Urlaub gehe? 🤔

    05.09.2018

    Christiane, ja, Das habe ich schon gelesen. Viel Spaß Da habe ich ja ausreichend Gelegenheit zu erforschen 😊

    Bis in 2 Wochen! ❤

    22.09.2018

    Hallo Christiane! Hattest du einen schönen Urlaub? Ich habe die Zeit genutzt und habe mir viel angesehen 😉 Zwischendurch war ich mal sehr traurig, da meine Katze ausgezogen ist und nun bei einer Freundin wohnt. Doch es war auch sehr schön, einfach nur die Traurigkeit zu spüren, als Empfindung, so lange, bis sie irgendwann wieder weg war.
    Wenn ich etwas betrachte, dann ist es zuerst so, als ob der Mittelpunkt dort ist, wo die Augen sind. Je länger ich etwas betrachte, je mehr wechselt die Perspektive dahingehend, dass das Betrachtete im Mittelpunkt steht und der Punkt von dem aus gesehen wird am Rand ist, von dem, was gesehen wird und sich auch all die anderen Dinge um den Mittelpunkt herumgruppieren.
    Und so ist es auch, wenn ich stehe und meinen Kopf hin und her bewege. Zuerst erscheint es so, als wäre der Mittelpunkt dort, wo die Augen sind. Und je länger geschauert wird, wechselt irgendwann der Mittelpunkt hin zu den Dingen und wandert von Ding zu Ding. Und dann wieder ist es so, als würde eine Leinwand betrachtet werden, an der man so hochschaut, oder runterschaut, oder entlang schaut. Und ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob das Gesehene eigentlich „echt“ ist und ich muss etwas anfassen, um zu schauen, ob es nicht nur aufgemalt ist.
    Um dann zu bemerken, dass all die Dinge irgendwie da sind, aber ich bin nicht da. Es gibt all die Objekte, aber mich nicht.
    Und dann ist da einfach nur sehen. Und sehen ist überall. Wie beim Hören. Hören ist auch überall. Da ist es noch deutlicher zu spüren.

    Suche dir einen Gedanken an etwas heraus, was gestern passiert ist. Während du die geistige Information aufnimmst, während die Bilder, Wörter und Geräusche aufsteigen und verschwinden, wohin geht diese Information? Wo ist das Subjekt, das diese Information erkennt und weiß, dass diese Angelegenheit/Erinnerung ein Objekt ist?

    Schwierig. Schon sich einen Gedanken „zu suchen“ an etwas was gestern passiert ist. Gedanken kommen und gehen. Sie bleiben nie so lange, um sie irgendwie untersuchen zu können. Und eine Erinnerung ist ja auch „nur“ ein Gedanke. In diesem Zusammenhang ist mir das mit Subjekt/Objekt auch überhaupt nicht klar. Es ist doch wie bei der Suche nach dem Ich. Da ist niemand, der einen Gedanken „hat“. Er kann nicht festgehalten und untersucht werden. Was ist ein Objekt in diesem Fall? Ein Ding, das gesehen wird, kann gesehen, berührt werden. Vielleicht auch gerochen und geschmeckt. Es ist also real. Aber ein Gedanke? Vielleicht musst du mir nochmal erklären, was mit Subjekt und Objekt gemeint ist 😊
    Wünsche dir ein sonniges Wochenende
    🙂

    24.09.2018

    Liebe Steffi, wie schön, dass Kater Katze nun auch ein neues Zuhause hat. Du hast Recht, es fühlt sich gut an, einfach die Traurigkeit zu spüren bis sie von allein verschwindet. 🙂
    Ich finde, es fühlt sich stark an bei Gefühlen zu bleiben, vor denen ich früher geflohen bin.
    Erstmal erkläre ich kurz, was Subjekt und Objekt sind. Objekte sind alles, was unterschieden werden kann, ein Anblick, ein Geräusch, eine Berührung, ein Geruch oder Geschmack und auch ein Gedanke.
    Subjekt ist hier nicht das Ich, das denkt und erlebt. Es ist die subjektive Perspektive, wir haben das Gefühl, z.B. hinter den Augen liegt der Mittelpunkt von allem, was wir erleben. Dort ist die Bühnenmitte und alles andere geschieht drumherum.
    Aber gibt es dieses Subjekt mit seiner subjektiven Perspektive überhaupt?

    Und je länger geschauert wird, wechselt irgendwann der Mittelpunkt hin zu den Dingen und wandert von Ding zu Ding. Und dann wieder ist es so, als würde eine Leinwand betrachtet werden, an der man so hochschaut, oder runterschaut, oder entlang schaut. Und ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob das Gesehene eigentlich „echt“ ist und ich muss etwas anfassen, um zu schauen, ob es nicht nur aufgemalt ist.

    Das hast du sehr gut beschrieben. Der Eindruck nur eine Leinwand zu betrachten zeigt, dass die 3D Sicht manchmal verschwindet. Sie wird eine Zeitlang noch ganz verschwinden und einer 2D Sicht Platz machen, später entwickelt sich dann eine natürliche Sicht, in der du dich leicht orientieren kannst.
    Dein Gefühl, dass die Dinge selbst vielleicht gar nicht real sind, trügt dich nicht. Sie sind zwar anzufassen – im Traum fassen wir auch vieles an und es ist fest oder weich. Ist es aber wirklich vorhanden als etwas, was unabhängig von uns existiert?
    Spiel mal mit diesen Experimenten:

    1. Gehe nun zur Tür oder einem anderen Gegenstand zurück. Nimm wahr, dass es so aussieht, als werde ein Objekt von einem Subjekt angeschaut. Wo genau ist die Grenze zwischen Subjekt und Objekt?
    2. Schließe als Nächstes die Augen in dem Wissen, dass da draußen die Tür in der Nähe ist: Wo ist die Grenze nun?
    3. Nun schließe die Augen und betrachte die Gedanken. Wenn du, das Subjekt, diese Gedanken als Objekt erkennen kannst, wo genau ist die Grenze zwischen Subjekt und Objekt?
      Liebe Grüße, Christiane

    29.09.2018

    Hallo Christiane! Ich brauche noch etwas für die Antwort. Wir haben gerade einen Todesfall in der Familie. Wünsche dir ein schönes Wochenende

    Liebe Steffi,
    mein herzliches Beileid!
    Nimm dir soviel Zeit wie du brauchst. ♥
    Liebe Grüße, Christiane

    08.11.2018

    Hallo Christiane! Sorry, ich bin in letzter Zeit selten bei FB. Mir geht es, es geht so… Nachdem meine Schwiegermutter gestorben ist, ist mein Vater ins Krankenhaus gekommen. Er hat eine sehr schlechte Prognose. Außerdem haben wir einen kranken Hund zur Pflege. Puh. Im Moment ist es so, als wäre alles wieder „beim Alten“. Und du? Bist du wieder gesund?

    09.11.2018

    Liebe Steffi, oh, das ist ja wirklich eine Menge. Keine Sorge, es ist nicht alles wieder beim Alten, auch wenn es sich so anfühlt. 🙂 Ich schicke dir eine ganz liebe Umarmung. ❤
    Gestern habe ich mich zum ersten Mal wieder normal gefühlt nach der Grippe, sie hat tatsächlich drei Wochen gedauert.
    Lass dir Zeit und nimm dir Zeit für das Leben, ich hoffe sehr, dass dein Vater nicht zu sehr leidet. Für dich ist das ja sehr viel, erst stirbt deine Schwiegermutter und jetzt geht es deinem Vater schlecht. ❤ Und dann pflegst du auch noch den Hund.
    Nimm dir jeden Tag einige Minuten Zeit, in denen du einfach hörst, was zu hören ist, spürst, was du berührst, anschaust, was du siehst….
    Alles, alles Liebe,
    Christiane

    Danke dir ❤️ Ja, es ist etwas viel gerade. Mein Vater hat keine Schmerzen. In diesem Sinne leidet er also nicht. Das ist beruhigend. Doch er wird eine andere Art von Leid spüren. Wie vielleicht jeder, der weiß, dass er bald sterben wird. Obwohl ja einzig der Tod gewiss ist und jeder jederzeit sterben kann, denkt man daran ja eher selten. Selbst wenn einem dies bewusst ist. Ich habe mir in letzter Zeit tatsächlich zu wenig Zeit genommen um zu schauen. Danke, dass du mich daran erinnerst. Es ist doch interessant, dass in den letzten Monaten des intensiven Schauens es mir viel besser ging als sonst, auch wenn das Gefühl nicht immer angenehm war. Wie schön, dass es dir wieder besser geht. So kannst du das schöne Herbswetter genießen 🙂

    Liebe Steffi, wer weiß, vielleicht leidet gar nicht jeder, der weiß, dass er bald sterben wird…. ❤
    Ja, wenn wir erleben, was tatsächlich gerade geschieht und die Gedankenwelt hinter uns lassen, geht es uns viel besser, selbst wenn es sich nicht gut anfühlt, was wir gerade spüren.
    Alles Liebe dir und genieße auch du diesen wunderschönen Herbst. ☀️
    Liebe Grüße,
    Christiane

    25.11.2018

    Liebe Christiane! Ich glaube, so langsam geht es wieder besser. Die Gedankenwelt hat in den letzten Wochen verrückt gespielt. Es war alles so unruhig und aufgewühlt. Und ich glaube auch, dass all die Reaktionen, die es eigentlich schon nicht mehr gab, wieder da waren. Ich schreibe, ich glaube es, weil ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann, was eigentlich los war. Fühlt sich an wie ein Black Out. Aus dem ich gerade wieder aufwache. Wie passiert sowas? Bis jetzt war es so, dass sich all die Erkenntnisse fast mühelos aufgetan haben. Mit hinschauen und immer wieder hinschauen und plötzlich ist alles klar. Aber die letzten Wochen war da kein Hinschauen. Da war nur Unruhe. Es scheint so, als würde das Schauen nur gehen, wenn Ruhe ist. Und sobald Unruhe ist, ist es nicht mehr möglich. Wünsche dir einen schönen Sonntag Abend. Bin gerade im Waschsalon und mache große Wäsche 🙃

    26.11.2018

    Liebe Steffi, diese Unruhe ist eine Fessel für sich, die 9. Die Kräfte, die immer wieder dies Nichtwissen und Nichtwissenwollen herstellen wollen, sind ungeheuer stark und können schon lange vor dem Anschauen der 9. Fessel gefühlt werden. Sie haben überhaupt erst zu der Fesselung geführt.
    Und wenn man daraus aufwacht, ist es wirklich wie aus einem schlechten Traum aufzuwachen. Der Buddha hatte sehr drastische Vergleiche für unseren Alptraum und ich dachte immer, na, das ist aber jetzt ziemlich übertrieben.
    Aber wenn du einmal die Ruhe erlebt hast, die möglich ist, fühlt es sich umso schrecklicher an, wenn sie nicht mehr zu spüren ist.
    Es war also alles „richtig“. ❤
    Weißt du noch, was die Unruhe verstärkt hat? Wonach wurde gesucht, was war so unerträglich?
    Liebe Grüße,
    Christiane

    27.11.2018

    Liebe Christiane! So fühlt es sich an, wie aus einem schlechten Traum zu erwachen. Überhaupt nicht schön. Ja, da stellst du wieder eine sehr schwierige Frage. Ich kann mich ja kaum noch an was erinnern. Auch nicht, dass etwas gesucht wurde. Aber dennoch war da gleich eine Antwort: Nach etwas Vertrautem. Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen, ich nämlich nicht 🙂 Wünsche dir einen schönen Abend!

    Liebe Steffi, damit kann ich sehr gut etwas anfangen! Bei dieser Fesseluntersuchung wirst du ja gewissermaßen zu einer Heimatvertriebenen, all die alten Gewissheiten bröckeln weg und was einmal vertraut war, ist es nicht mehr und sieht ganz anders aus.
    Wie fühlst du dich dieser Tage?
    Liebe Grüße,
    Christiane

    Liebe Christiane! Es geht viel besser. Die Ruhe ist zurück. Zwar noch nicht ganz so, wie sie einmal da war, aber ich bin zufrieden. Interessant, dass aus der Ruhe eine so große Unruhe entstehen kann, weil nach „etwas Vertrautem“ gesucht wird. Wo doch die Ruhe, die für die Suche aufgegeben wurde so viel angenehmer ist, selbst wenn etwas unangenehm ist. Verrückt.

    29.11.2018

    Es ist verrückt! Genau deshalb sind wir überhaupt gefesselt, egal wie angenehm der andere Zustand ist, wir wollen etwas, woran wir uns festhalten können.
    Begann die Unruhe mit dem Tod deiner Schwiegermutter oder als sein Vater ins Krankenhaus gekommen ist? Wie geht es ihm? Und wie fühlst du dich damit, dass es deinem Vater so schlecht geht?
    Alles Liebe,
    Christiane

    Die Unruhe begann, als wir dann noch bemerkt haben, dass der Hund, den wir in Pflege haben, krank ist. Und wir von der Tierschutzorganisation eher das Gegenteil von Hilfe bekommen. Dass das alles so zeitgleich passierte und ich gar nicht wusste, worum ich mich zuerst kümmern sollte. Es waren so viele Gedanken und Gefühle auf einmal da. Vielleicht erschien es leichter zu versuchen sie zu ignorieren, oder zu reagieren, anstatt sie alle einfach zu spüren und vergehen zu lassen. Ich denke, die Unruhe kam deshalb. Weil wieder reagiert wurde und nicht gespürt. Wie es mir wirklich damit geht, dass mein Vater nun so schwer krank ist, dass weiß ich noch gar nicht. Ich hoffe, dass jetzt, wo die Ruhe wieder da ist, dass ich das bald spüren werde.

    04.12.2018

    Liebe Steffi,
    könnte es sein, dass du das Gefühl hattest, du bist für alles verantwortlich? Und als du von der Tierschutzorganisation keine Hilfe bekommen hast, erinnert dich das vielleicht an frühere Situationen, wo du mit etwas allein gelassen wurdest?
    Es hört sich für mich an, als ob da etwas Altes nach oben gekommen ist. Das macht es dann oft richtig schwer, einfach nur bei den Empfindungen zu bleiben, weil es eine gehörige emotionale Ladung hat.
    Wenn du herausfinden möchtest, wie es dir damit geht, dass dein Vater nun so schwer krank ist, denke an ihn, stelle ihn dir so vor, wie du ihn zuletzt gesehen hast und spüre die Körperempfindungen die auftauchen. Wenn keine auftauchen, ist es auch in Ordnung.
    Liebe Grüße,
    Christiane

    07.12.2018

    Liebe Christiane! Nein, das Gefühl verantwortlich zu sein hatte ich nicht. Es ist eher so, dass ich mich an frühere Situationen erinnere, wenn Menschen nicht ehrlich und unzuverlässig sind. Wenn man sich auf sie nicht verlassen kann und so schon mit etwas alleine ist. Wenn sie nur Quatsch erzählen, gar lügen und sich herauszureden versuchen. Das erinnert mich sehr an das Verhalten meiner Eltern. Früher. Und heute auch noch.
    Eine Weile bin ich mühelos bei all den Empfindungen geblieben. Im Moment ist das nicht mehr so. Reaktionen bleiben zwar meistens aus, aber es ist anstregender geworden. Bei Empfindungen im Bereich des Halses, der Kehle und in der Brust (Traurigkeit) ist es leicht dabei zu bleiben, sie zu spüren bis sie vergehen. Diese Empfindungen sind recht oft da, aber auch schnell wieder weg und leicht auszuhalten. Empfindungen im Bericht des Bauchs, Magens (Ärger) sind heftiger und schwer auszuhalten. Da spüre ich diesen Zug zur Reaktion sehr viel intensiver. Heute zum Beispiel habe ich mich sehr über etwas geärgert. Und leider war nicht die Gelegenheit da, diese Empfindungen anzusehen. Es gab so viel zu tun, so dass ich diesen Ärger doch zur Seite schieben musste, um ihn mir dann später anzusehen. Interessant, dass das anscheinend geht. Die Tendenz den Empfindungen auszuweichen und sie nicht spüren zu wollen war sehr stark. Nur langsam wurde es besser. So ganz weg ist der Ärger aber immer noch nicht.
    Wenn ich an meinen Vater denke, dann spüre ich eine enge in der Brust und eine enge Kehle. Traurigkeit. Aber auch etwas wohliges, warmes im Bauch.
    Liebe Grüße

    Liebe Steffi, du erlebst grade einen sehr wichtigen Teil dieser Untersuchung. Alte Konflikte leben in bestimmten Situation wieder auf und können jetzt endlich abgeschlossen werden. 🙂
    Das ist sehr unangenehm, doch am Ende wird die Last dieser alten Enttäuschung von dir abfallen.
    Bitte beschreibe konkreter, was deine Eltern gemacht haben, wann sie unzuverlässig waren, nicht geholfen haben, wenn es nötig war, und wann sie Quatsch erzählt haben oder lügen.
    Wenn dir das zu privat ist, kannst du es mir gern auch in einer pm oder Email schreiben.
    Mit deinem Vater scheinen dich auch positive Gefühle zu verbinden?
    Liebe Grüße,
    Christiane

    11.12.2018

    Liebe Christiane! Ja, mit meinem Vater verbinde ich sowohl angenehme als auch unangenehme Gefühle. Ist das überraschend? Für mich ist das mit den meisten Menschen so.
    Über meine Eltern habe ich viele Geschichten. Meistens handeln sie von Unzuverlässigkeit und dass sie nicht für mich da waren. Aber es sind Geschichten, die genauso, wie ich sie mir erzähle wohl nie passiert sind. Diese Geschichten habe ich mir schon angesehen und es ist nicht so, dass sie plötzlich hochkommen. Es ist eher so, dass sie immer da sind und an der Oberfläche rumdümpeln. Sie lösen meistens auch keine starken Gefühle mehr aus. Aber abseits der konkreten Geschichten ist da immer noch so ein Grundgefühl. Das immer dann stärker wird, wenn ich mit ähnlichen Geschichten zu tun habe (wie bei der Geschichte mit dem kranken Hund). Und dieses Grundgefühl ist Verlassenheit. Allein gelassen zu sein. Mit allem alleine klar kommen zu müssen. Dass da niemand ist, auf den ich mich verlassen kann. Ich ganz alleine bin. Und dieses Gefühl verstärkt sich hin und wieder. Und vermischt sich mit der Angst, dass es genau so ist. Dass ich alleine bin. Dass da nichts ist. Und diese Angst will ich nicht spüren, obwohl ich auch weiß, dass sie unbegründet ist. Dass ich weiß, dass da wahrscheinlich wirklich nichts ist, aber dass das gut ist und ich davor keine Angst zu haben brauche. Trotzdem gehe ich gegen die Angst vor und versuche mich mit Ärger oder anderen Gefühlen, die ich besser aushalten kann, von ihr abzulenken.
    Die Geschichte, die mir zu erst einfällt ist folgende:
    … hier habe ich eine persönliche Geschichte gelöscht…
    Wünsche dir einen schönen Tag beim Robben-Gucken 🐣

    18.12.2018

    Oh mein Gott, entschuldige Steffi, ich sehe gerade, dass du ja schon vor einer Woche geschrieben hast. ❤ ❤ ❤
    Dieses Grundgefühl, dass da niemand ist, auf den du dich am Ende verlassen kannst, der/die ehrlich sind und dir helfen, ist ganz sicher nicht leicht zu ertragen. Und jetzt habe ich auch noch so lange nicht geanwortet…
    Du kannst damit sehr gut arbeiten, lasse das jetzt hinter dir.
    Welcher Satz würde dieses Gefühl am besten treffen?
    „Papa hat nicht offen gesagt, dass er kein Geld hat, um mir zu helfen“?
    „Papa und Mama sind nicht ehrlich mit mir“ ?
    „Da ist niemand“?
    Liebe Grüße,
    Christiane

    Liebe Christiane! Das macht nichts. Mittlerweile gibt es ja Menschen, die da sind und auf die ich mich verlassen kann. Mein Grundgefühl ist daher eher „da ist nichts“. Ich denke, mit dem Satz sollte ich arbeiten. 😊

    19.12.2018

    Liebe Steffi, ich finde es wunderbar, dass es für dich jetzt Menschen gibt, auf die du dich verlassen kannst. Oft wiederholen wir einfach immer wieder die Art von Beziehungen, die wir kennen, und du hast diesen Kreislauf verlassen. ❤
    „Da ist nichts“.
    Welche Körperempfindungen tauchen auf? Spüre sie. Und dabei halte Ausschau, ob etwas auftaucht, was eine Reaktion in Gang setzen könnte oder Gefühle wie Verzweiflung auslösen oder vielleicht Bitterkeit.
    Lass mich wissen, wie es geht. 🙂
    Liebe Grüße,
    Chrisitane
    P.S. Ich werde vom 24.12.-1.1. Pause machen.

    01.01.2019

    Liebe Christiane! Frohes Neues Jahr. Ich hoffe, du hattest einen guten Start? Wir konnten zum ersten Mal seit Jahren wieder das Feuerwerk ansehen, das die Leute in Deutschland veranstalten. In Portugal und auch In Grichenland, wo wir die letzten Jahre zum Jahreswechsel waren, gibt es soetwas gar nicht. Glück für LUCY, die einen riesen Schiss hat, wenn es knallt. Sie hat sich eine dunkle Höhle im Haus gesucht, in die sie Immer wieder geflüchtet ist. Zeitweise saß ich da neben ihr, um sie etwas zu beruhigen.
    „Da ist nichts“
    Die Empfindung ist im Bauch. Es ist warm. Ausfüllend. Wohlig. Ich sehe Oma, wie sie in ihrem Bett liegt, am Tag bevor sie starb. wie sie mich anlächelt Und eine Träne über ihre Wange kullert.
    Ja, irgendwie überraschend, dass da diese Empfindungen sind. Und es bleibt dabei. keine Reaktion.
    🌹

    02.01.2019

    Liebe Steffi, ich danke dir, ich wünsche dir ein friedvolles Neues Jahr. ❤
    Ich bin buchstäblich ins Neue Jahr gerutscht und sitze grad beim Handchirurgen. Er soll nachsehen, ob ein Mittelhandknochen an der linken Hand gebrochen ist. Einen Gips habe ich schon, vorsichtshalber.
    Das mit dem Sylvesterfeuerwerk ist wirklich hart für die Tiere. Ich habe mal drei Jahre auf Amrum gelebt, dort gibt es auch keinerlei Feuerwerk wegen der vielen Reetdachhäuser. Es war wunderbar still, und um Mitternacht versammelten sich alle um die Inselkirche und die Bläser bliesen auf dem Turm. Wunderschön. 😊
    „Da ist niemand.“ Welch wundervolle Erinnerung an deine Oma. Und es kann sich wirklich gut anfühlen. 💖
    Wiederhole den Satz noch ein paar Mal mit etwas Abstand dazwischen. Verändern sich die ersten Empfindungen?
    Alles Liebe dir,
    Christiane

    Hallo Christiane! Nein, die ersten Empfindungen verändern sich nicht mehr. Es bleibt das wohlige, warme Gefühl im Bauch. 🙂

    Wundervoll, Steffi. Welche Empfindungen tauchen auf, wenn du jetzt daran denkst, dass du dich so oft auf niemanden verlassen konntest und keine Unterstützung hattest?

    04.01.2019

    Hallo! Ich habe es jetzt extra etwas öfter probiert. Aber es taucht nichts auf. Gar nichts. Wünsche dir einen schönen Abend

    07.01.2019

    Wundervoll, Steffi! 😃
    Gibt es ansonsten Situationen, in denen ein leises oder auch lauteres „aber ich will….“ auftaucht? Situationen, in denen du dich gegen den Strich gebürstet fühlst und es gern anders hättest?

    Nein, Christiane! Im Moment jedenfalls nicht.

    Wie geht es deiner Hand?

    08.01.2019

    Liebe Steffi, danke dir, meiner Hand geht es wieder gut. Ich hatte noch ein Kernspin und die Ärzte konnten keinen Bruch finden. Es war nur eine heftige Prellung gewesen. Letzten Freitag durfte ich meinen Gips in der Klinik lassen.
    Möchtest du mit der Untersuchung weitermachen oder erstmal noch eine Pause einlegen?

    18.01.2019

    Hallo liebe Christiane! Oh je, ich sehe gerade, dass ich schon seit einer Woche nicht geantwortet habe. Es ist faszinierend, was diese einfache Frage von dir, ob ich weitermachen möchte, ausgelöst hat. Tatsächlich gab es da zwei Impulse. Der erste war sofort mit Ja zu antworten, der zweite war das genaue Gegenteil. Immer mehr Gedanken tauchten auf, die mich davon abgehalten haben, dir zu antworten und Ja zu sagen. Es waren Ausreden, warum dass jetzt gerade gar nicht passt. Jetzt ist diesen Gedanken allerdings die Puste ausgegangen und ich habe es geschafft. Also: Ja, ich möchte gerne weitermachen.
    Ich habe das Video geschaut, in dem du erklärst, woran man merkt, ob man eine Fessel durchschaut hat, oder nicht. Und obwohl ich da eigentlich bisher keine Zweifel hatte, sind auch da Gedanken aufgetaucht, die meinten, dass wäre doch alles Quatsch 🙂 Ich habe dann nochmal vermehrt hingesehen. Ob ich Reaktionen vielleicht doch nur unterdrücke und mich beherrsche, wie du gesagt hast in dem Video. Es gibt in manchen Situationen zwar starke Körperempfindungen… aber keine Reaktionen. Das sehe ich doch immer wieder bestätigt, kann es aber irgendwie selbst kaum glauben.
    Vor allem bemerke ich es, wenn es zu einer Diskussion kommt. Manche regen sich gerne mal auf, über alles mögliche. Früher habe ich darauf reagiert. Mich verteidigt (auch wenn es um mich gar nicht ging), mich aufgeregt, weil andere sich aufregen, usw. Und das ist weg. Führt allerdings auch dazu, dass die dann manchmal ziemlich aufgebracht sind, weil ich nicht mehr reagiere und ruhig bin. Sie sagen dann, ich wäre teilnahmslos oder ignorant. Das bringt sie manchmal richtig auf die Palme. Wie ist das bei dir? Wie gehen andere damit um, dass du innerlich ruhig bist?
    Wünsche dir einen schönen Tag. Bist du noch auf Helgoland? Hat es bei euch auch geschneit?

    Liebe Steffi, schön dass du weitermachen willst. ❤ Ja, die Gedanken fürchten die Entmachtung, bisher waren sie der Herr im Hause und das geht jetzt zu Ende. Und dann können sie ganz schön erfinderisch werden. 🙂

    Es gibt in manchen Situationen zwar starke Körperempfindungen… aber keine Reaktionen. Das sehe ich doch immer wieder bestätigt, kann es aber irgendwie selbst kaum glauben.

    Wir sind so gewohnt, Körperempfindungen und Reaktionen als eines zu erleben, dass es manchmal verschwimmt und wir hinterher gar nicht merken, dass nur Körperempfindungen auftreten. Das ist mir auch so gegangen.

    Das sehe ich doch immer wieder bestätigt, kann es aber irgendwie selbst kaum glauben.

    Es ist schon eine sehr große Veränderung. 🙂
    Manchmal reagiert mein Umfeld auch mit Unverständnis, dass ich mich nicht aufrege. Ich sage dann sowas wie, „was würde das ändern, das tut doch nur mir selbst weh“. Ein bisschen Erklärung für die Muggles. 😃
    Was auch noch auf dich zukommen könnte, wenn du dich nicht über etwas in deiner Partnerschaft aufregst (ich habe es zu hören bekommen): „Du liebst mich nicht mehr, ich bin dir egal und es ist dir egal wie es mir geht.“
    Ich sage dann z.B., „Ich rege mich nur nicht auf. Das heißt aber nicht, dass du mir egal bist. Sag mir, was du gern möchtest.“
    Wir sind wieder in Hamburg und heute war der erste Tag mit Frost und Schnee. Letzte Woche sind wir noch zu unserem Wohni hochgefahren, er steht ja direkt am Wasser und in der Lübecker Bucht war Hochwasser. Aber das Wasser hatte noch 1 Höhenmeter Spielraum. 😃
    Liebe Grüße,
    Christiane

    Christiane, danke Ja das stimmt, Reaktionen und Körperempfindungen sind schwer auseinander zu halten. Das hatte mich stutzig gemacht. Aber wenn man es genau betrachtet, erkennt man es. Wir hatten heute auch den ersten Schnee. Sind vom Meer aber eine Stunde weg. schönes Wochenende.

    Dir auch ein schönes Wochenende, Steffi!

    Der nächste Schritt ist die 7. Fessel. Die 7. Fessel untersucht ein grundlegendes Phänomen, das Gefühl das wir alles wahrnehmen. Mit wahrnehmen ist nicht sehen, hören usw. gemeint, sondern dass wir die Fähigkeit besitzen, diese „Sinnesinformationen“ zu erkennen.
    Wo in dir ist die Fähigkeit der Wahrnehmung? Wo wird alles decodiert und verstanden?
    Liebe Grüße,
    Christiane

    Ok. Aber ich glaube, mit der 6. bin ich noch nicht fertig. Da musste ich irgend wann abbrechen, weil so viel passiert ist. Können wir mit der 6. nochmal anfangen?

    Ja gerne. 🙂 Fangen wir einfach noch einmal an.
    Die 6. Fessel ist ein Bestehen darauf, dass „Form“ real ist, dass du und alles andere Dinge sind, die mit sichtbaren Grenzen zwischen ihnen in einer Subjekt-Objekt Dualität existieren. „Form“ ist alles, was unterschieden werden kann: eine Tür, eine Erinnerung an gestern, was auch immer.
    Für unsere Zwecke im Zusammenhang mit dem Direct Pointing wird ein „Subject“ anscheinend von einen oder mehreren „Objekten“ bestätigt, die gewohnheitsmäßig erkannt werden. Wenn du zum Beispiel ein Objekt wie eine Tür wählst, wird die Tatsache benutzt, dass du eine Tür erkennen kannst, um zu bestätigen, dass „Ich, das Subjekt, diese Tür sehe“.
    Das Gefühl von ‚ich’ wird aller Wahrscheinlichkeit während dieser Untersuchung weiterbestehen, mache dir also keine Gedanken, wenn das Empfinden von „hier“ und „ich“ immer wieder auftauchen. Wir schauen nicht nach dem “ich“ wie bei der Ich-Illusion, sondern nach etwas was „Ich habe“.

    Suche dir für die Übung ein Objekt aus, z.B. eine Tür. Sieh sie eine kurze Zeit lang an und dann schließe die Augen für einige Sekunden.
    Wenn du die Augen wieder öffnest, achte darauf wie du die Sehinformation aufnimmst und wiederzuerkennen beginnst, dass es eine “Tür” ist. Achte darauf, was als nächstes passiert. Wohin geht die visuelle Information? Wo wird sie verarbeitet? Und wie würdest du den “Türerkennungs-Prozess” beschreiben?
    Es könnte so scheinen, als ob du “im Erleben zurückschaust” zu dem Subjekt, das daran beteiligt ist. Wo wird die Information empfangen, durch die sie als “Tür da draußen” interpretiert wird?
    Es ist wahr, es gibt eine “Tür” im Bewusstsein, aber wie und warum ist es ein “Objekt Tür”, das von einem “Subjekt” gesehen wird?
    Wo in all diesem ist das Subjekt? Was oder wer ist noch im Bewusstsein außer der Tür?
    Liebe Grüße, Christiane

      Danke, ich mache die Übung Morgen in Ruhe und schreibe dir dann. Wünsche dir nochmals ein schönes Wochenende. Bei um soll es morgen noch mehr schneien und darauf freue ich mich schon.

      hab ein wunderschönes weißes Wochenende! ❄️☃️❄️

      25.01.2019

      Liebe Christiane! Jetzt hat es doch ein paar Tage gedauert. Ich wurde bei der Untersuchung so oft unterbrochen, dass ich ein paar Mal wieder anfangen musste.

      Wohin geht die visuelle Information? Wo wird sie verarbeitet? Und wie würdest du den “Türerkennungs-Prozess” beschreiben?

      Ich kann keine visuelle Information erkennen, die von irgendwo nach irgendwo geht und verarbeitet wird. Auch kann ich keinen Prozess erkennen. Das „Objekt“ ist einfach da. Sogar wenn ich die Augen schließe, kann ich es noch schemenhaft erkennen. Ich „weiß“ irgendwie, dass es noch da ist, wenn ich die Augen wieder öffne und muss es daher nicht wiedererkennen.

      Es könnte so scheinen, als ob du “im Erleben zurückschaust” zu dem Subjekt, das daran beteiligt ist. Wo wird die Information empfangen, durch die sie als “Tür da draußen” interpretiert wird?

      Ich erlebe kein drinnen oder draußen. Eine Informationen, dass das „Objekt“ da draußen ist, empfange ich nicht.

      Es ist wahr, es gibt eine “Tür” im Bewusstsein, aber wie und warum ist es ein “Objekt Tür”, das von einem “Subjekt” gesehen wird? Wo in all diesem ist das Subjekt? Was oder wer ist noch im Bewusstsein außer der Tür?“

      Was genau meinst du mit „Bewusstsein“? Mit der Frage kann ich nichts anfangen.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende 🙂

      28.01.2019

      Liebe Steffi, du machst das richtig gut! 😃
      Ja, das „Objekt“ ist einfach da.

      Sogar wenn ich die Augen schließe, kann ich es noch schemenhaft erkennen. Ich „weiß“ irgendwie, dass es noch da ist, wenn ich die Augen wieder öffne und muss es daher nicht wiedererkennen.

      Überprüfe noch einmal, was davon tatsächlich erlebt wird und was Gedanken sind. Kannst du das Objekt mit geschlossenen Augen tatsächlich noch schenhaft erkennen.
      Wo genau ist dieses Wisses, dass es noch irgendwie da ist?

      Ich erlebe kein drinnen oder draußen. Eine Informationen, dass das „Objekt“ da draußen ist, empfange ich nicht.

      Wunderbar!

      Was genau meinst du mit „Bewusstsein“? Mit der Frage kann ich nichts anfangen.

      Super! Ja, Bewusstsein gehört zu den Annahmen, die im Erleben überhaupt nicht zu finden sind.
      Liebe Grüße,
      Christiane

      29.01.2019

      Hallo Christiane! Ne, mit geschlossenen Augen sehe ich tatsächlich nix. Tiefes Schwarz. Manchmal weiße Punkte oder rote Streifen. Aber das Objekt sehe ich nicht. Die Gedanken stellen es sich vor. Tja, wo genau ist dieses Wissen? Weiß ich nicht genau. Vielleicht, weil es schon tausend Mal so war, dass ein Objekt, das noch vor einem lag bevor man die Augen schloss, wieder oder immer noch da ist, wenn man sie wieder öffnet. Aber eigentlich kann man das nur vermuten. Ganz genau wissen nicht. Und erleben auch nicht. Es sei denn, ich fasse es an, wenn die Augen geschlossen sind 🙂

      30.01.2019

      Liebe Steffi,
      genau, mit geschlossenen Augen ist nichts zu sehen. 😃
      Was noch da ist, ist eine geistiges Bild.
      Und wir können auch nicht wissen, ob es noch da ist. Lucy könnte den Gegenstand in der Zwischenzeit geschnappt haben. 😉
      Jetzt spiel mal hiermit:
      Sieh etwas an, was sich nicht von der Stelle bewegt. Entspanne dich und lasse deinen Blick auf dem ObjeKt ruhen.
      Bemerkst du nach einigen Sekunden eine subtile Augenbewegung, die von dem Objekt zu dir zurückzugehen scheint?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      03.02.2019

      Hallo Christiane! Diese Fragen machen mich immer ganz hibbelig 😉 Ich versuche etwas zu finden – und kann es nicht finden. Nein, da geht nichts zurück. 🙂

      04.02.2019

      Liebe Steffi, mit diesen Fragen beginnst du, das was wir normalerweise für die Wirklichkeit halten zu hinterfragen.
      Kein Wunder, dass da etwas in dir hibbelig wird. Schließlich sind wir so an eine bestimmte Form der Realitätswahrnehmung gewöhnt. 🙂
      Kannst du etwas näher herausfinden, was dich so hibbelig macht. Hast du z.B. das Gefühl, es könnte etwas passieren?

      Ich versuche etwas zu finden – und kann es nicht finden. Nein, da geht nichts zurück. 🙂

      Sehr gut, Steffi.
      Spiel mal mit dieser Übung:
      Drehe den Kopf von ganz links nach rechts oder umgekehrt und lasse den Blick durch den Raum oder die Landschaft schweifen.
      Ganz links sind andere Dinge zu sehen als ganz rechts. Entsteht der Eindruck, dass ein Zentrum dieses Bildes entsteht, eine Perspektive, an der alle Bildeindrücke an einer Stelle zusammenfließen?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      11.02.2019

      Hallo Christiane!

      Kannst du etwas näher herausfinden, was dich so hibbelig macht. Hast du z.B. das Gefühl, es könnte etwas passieren?

      Ich erwarte, dass etwas passiert. Dass ich das, was du beschreibst sehe. Oder etwas anderes. Aber ich sehe es nicht. Dann schaue ich noch weiter und weiter und weiter und sehe es nicht. Das macht hibbelig.

      Entsteht der Eindruck, dass ein Zentrum dieses Bildes entsteht, eine Perspektive, an der alle Bildeindrücke an einer Stelle zusammenfließen?

      Das macht auch hibbelig. Ich erwarte etwas dabei zu erkennen. Weiß aber nicht was. Und wie beim letzten Mal wird mir dabei auch etwas schwindelig. Ich weiß keine Antwort auf die Frage. Weil ich nicht so ganz verstehe, wie du das meinst. Wieder sind all die Dinge einfach da. Ich weiß nicht, wie „Bildeindrücke an einer Stelle zusammenfließen“ können. Ich kann diese Frage aus dem Erleben nicht beantworten. Ich müsste darüber nachdenken.
      Vielleicht kannst du die Frage anders formulieren?
      Liebe Grüße 🙂

      Liebe Steffi, dass du die Frage nicht beantworten kannst, ist eine gute Sache! Sie kann nur beantwortet werden, wenn eine bestimmte Perspektive noch erhalten ist.
      Lasse den Blick nochmal über die Landschaft schweifen oder durch den Raum. Gibt es irgendwo ein Zentrum, wo ist das Zentrum, im Gesehenen, in dir?

      12.02.2019

      Guten Morgen! Was ich sehe: Ich stehe vor den Dingen oder daneben. Manche Dinge sind nah dran, andere weiter weg. Ich sehe auch kleine Teil meines Körpers. Einen Mittelpunkt oder ein Zentrum sehe ich nicht. Wünsche dir einen schönen Tag 🌹

      Sehr gut, Steffi. 🙂 Apropos Körper. Hat sich im Gefühl für deinen Körper irgendetwas verändert?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      13.02.2019

      Nein, ich glaube nicht

      Steffi, ich habe irgendwie das Gefühl, wir haben grad keinen richtigen Boden unter den Füßen in unserem Dialog, ich bekomme kein Gefühl dafür, wo du bist.
      Magst du ein bisschen mehr erzählen, wie sich das Leben grad anfühlt? Und wie sieht es mit Reaktionen aus, treten sie manchmal auf? Wenn ja, wie lange dauern sie und stark sind sie?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      14.02.2019

      Hallo Christiane!
      Das Leben fühlt sich ruhig an. Fast schon langweilig 😉 So ganz ausgeglichen. Ohne Gefühlsschwankungen und schlechte Laune. Deine Fragen zu beantworten fällt mir schwer. Deshalb dauert es manchmal auch lange. Immer wieder bemerke ich, dass ich nicht schaue was ich sehe, sondern denke was ich sehe. Die Gedanken erzählen mir, was ich sehen müsste. Doch das können sie ja gar nicht wissen. Und so ist es gar nicht so einfach das zu ignorieren und immer wieder zurückzukehren zum Hinsehen. Aber eigentlich haben sich die Gedanken beruhigt. Sie sind leiser geworden. Hin und wieder tauchen welche auf, die sehr laut sind. Sie handeln von Neid, Wut, Unzulänglichkeit, Angst und Nichtgesehenwerden. Sie lösen auch unangenehme Körperempfindungen aus. Unangenehme Körperempfindungen treten auch auf, wenn jemand anderes mir ärgerlich gegenüber tritt. Aber anders als früher bleibe ich gelassen. Du hast in einem deiner Videos ja mal gesagt, dass man Reaktionen auch unterdrücken könne und man sich einfach beherrscht. Da bin ich immer noch am schauen, ob das bei mir vielleicht so ist. Dann spüre ich die Körperempfindungen und warte. Aber alleine schon durch das Innehalten und warten beruhigen sich die Empfindungen wieder. Heißt das nun, dass es keine Reaktion mehr gibt? Oder habe ich einfach nur gelernt mit diesen Situationen anders umzugehen?
      Weil diese bestimmten Gedanken immer mal wieder sehr laut werden, könnte es sein, dass da noch was ist, was angeschaut werden will. Ich weiß aber nicht, was es ist.
      Und dann ist da noch immer etwas, was mich davon abhalten will, die Übungen zu machen. Gedanken, die sagen, es wäre dafür heute keine Zeit. Es gibt etwas wichtigeres zu tun. Auch hat mich die Unterbrechung der Übungen im Sommer irgendwie rausgerissen. Als wir mit der 6. Fesseln zum ersten Mal begonnen haben fiel es mir leichter und es fühlte sich auch anders an. Die Wahrnehmung. Vielleicht ist es auch das, was es mir jetzt so schwer macht. Dass ich versuche, alles wieder so wahrzunehmen. Wie der Raum zu sein, in dem alles erscheint.
      Ich hoffe, du kannst damit was anfangen.
      Liebe Grüße aus dem sonnigen Brinkum

      15.02.2019

      Liebe Steffi, ich danke dir sehr für deinen ausführlichen Bericht, so kann ich mich viel besser einfühlen in deine Situation und wie es in dir aussieht.
      Wenn keine Reaktionen mehr auftreten, taucht einfach kein Ärger mehr auf über bestimmte Situationen. Und auch keine anderen Reaktionen wie Gedanken über die Situation. Höchstens die Frage, okay, wie können wir die Situation lösen.
      Es ist sehr gut, bei den Empfindungen zu bleiben, die im jeweiligen Moment auftauchen. Und dazu ist es wichtig zu schauen, was z.B. Gedanken triggert.
      Was würdest du davon halten, wenn wir uns nochmal im Videochat sprechen?
      Ich schicke dir einen Link in einer pm, da kannst du dir einen Termin aussuchen.
      Liebe Grüße,
      Christiane

      18.02.2019

      Liebe Steffi, hier ist die versprochene Körperübung. Ich glaube, du kennst sie schon, sie wird sich aber vermutlich jetzt anders anfühlen.
      Körper
      Setze oder lege dich für ungefähr 15 Minuten hin.
      Achte nur auf die reinen Empfindungen, ohne dich auf Gedanken oder geistige Bilder zu stützen.
      Kannst du erkennen, wie groß der Körper ist?
      Hat der Körper ein Gewicht oder Umfang?
      Hat dein Körper in der aktuellen Erfahrung eine Gestalt oder Form?
      Gibt es eine Grenze zwischen dem Körper und der Kleidung?
      Gibt es eine Grenze zwischen dem Körper und dem Stuhl?
      Wieviel Zehen hast du?
      Bist du männlich oder weiblich?
      Hast du einen Namen?
      Gibt es ein innen oder außen? Falls es ein innen gibt – innen wovon genau?
      Falls es ein außen gibt, das Außen wovon genau?
      Wo ist das Ich im Körper zu finden?
      Worauf bezieht sich das Wort/die Bezeichnung ‚Körper‘ eigentlich?
      Fehlt dir irgendetwas, wenn du dich so erfährst?
      Viel Spaß dabei!
      Liebe Grüße,
      Christiane

      28.02.2019

      Liebe Christiane! Ich habe die Körperübung noch nicht gemacht. Das schöne Wetter hat auch eine unangenehme Heuschnupfenattacke für mich mitgebracht. Ich bin allergisch gegen Hasel, Erle und Esche und leider bekomme ich auch Asthma, wenn die Pollen fliegen. Ich konnte nur im Sitzen schlafen 🙁 Aber jetzt, wo es wieder kühler und feuchter wird, wird sich das wohl wieder legen und ich mich auch 😉

      01.03.2019

      Liebe Steffi, das war ja auch wirklich ein früher Frühling! Sogar ich als Nichtallergikerin hatte einen Tag lang Heuschnupfen.
      Steffi, ich liege seit gestern im Krankenhaus. Ich hab so einmen Spnnemhautlrebs auf der Nasenspitze, der gestern entfernt wurde und heute plastisch gedeckt wird.
      Ich bin voraussichtlich ab 11.3. Wieder zurück.
      Liebe Grüße, Christiane

      Gute Besserung ❤🌹

      10.04.2019

      Liebe Steffi, ich bin wieder da. 🙂
      Wie geht es dir, was macht deine Erforschung der Fesseln?

      17.04.2019

      Liebe Christiane! Geht es dir wieder gut? Ist alles gut verheilt?
      Entschuldige, dass ich jetzt erst antworte. Ich bin kaum noch bei Facebook. Das und auch vieles andere hat sich geändert. Ich denke, die Erforschung der Fesseln bewirkt sehr viel (bei mir). Alles verändert sich gerade. Was einerseits wohl mit der neuen Perspektive und damit zu tun hat, dass sich Werte, Ziele verschoben haben, oder es sie nicht mehr gibt. Es reduziert sich alles. Andererseits fehlt es mir im Moment auch einfach an Motivation für so vieles. Manchmal fühle „ich“ mich geradezu handlungsunfähig. Bzw. es gibt keine Impulse. Und wenn es Handlungsimpulse gibt, dann in einer gänzlich andere Richtung als bisher. Was sehr interessant ist. Auch.
      Die Körperübung habe ich ein paar Mal gemacht. Allerdings passen deine Fragen dazu überhaupt nicht zu dem, was ich dabei wahrnehme.

      Kannst du erkennen, wie groß der Körper ist?
      Hat der Körper ein Gewicht oder Umfang?

      Mit geschlossenen Augen spüre ich keinen Körper. Nur Druck hier und da und manchmal ein Kribbeln.

      Hat dein Körper in der aktuellen Erfahrung eine Gestalt oder Form?
      Gibt es eine Grenze zwischen dem Körper und der Kleidung?
      Gibt es eine Grenze zwischen dem Körper und dem Stuhl?

      Grenzen nehme ich nicht wahr.

      Wieviel Zehen hast du?

      Ich nehme keine Zehen wahr.

      Bist du männlich oder weiblich?

      weder noch – was ist das?

      Hast du einen Namen?

      nein

      Gibt es ein innen oder außen? Falls es ein innen gibt – innen wovon genau?
      Falls es ein außen gibt, das Außen wovon genau?
      Wo ist das Ich im Körper zu finden?

      Ich nehme kein Innen oder Außen wahr. Nur Druck und Kribbeln.

      Worauf bezieht sich das Wort/die Bezeichnung ‚Körper‘ eigentlich?

      Keine Ahnung.

      Fehlt dir irgendetwas, wenn du dich so erfährst?

      Nein.
      Ich wollte die Übung nochmals mit geöffneten Augen mache, bin dazu aber noch nicht gekommen.
      Liebe Grüße, 😃

      Liebe Steffi, das stimmt, durch die Erforschung der Fesseln verändert sich ganz viel. In welche Richtung geht es bei dir?
      Meine Pause nach der Operation hat eine Entwicklung in mehr Stillsein in Gang gesetzt. Nächste Woche ziehen wir wieder in den Wohnwagen. Ich freue mich schon ganz doll auf die Natur und Stille. 🙂
      Es stimmt, vom Körper ist eigentlich nichts zu spüren außer einigen Empfindungen hier oder dort – wobei hier oder dort selbst schon nicht stimmt.
      Wie erlebst du die Welt grad? Sind es einzelne Erscheinungen, die auftreten oder sieht es eher wie etwas mehr Durchgehendes aus. Erscheinen die Grenzen irgendwie anders, sowohl zwischen den Dingen als auch zwischen dir und den Dingen?
      Ich habe noch eine starke Empfehlung: Dr. Jeffery Martin, der Erwachen erforscht, hat einen kostenlosen Minikurs für Leute, die schon dabei sind zu erwachen.
      Ein Teil davon ist die Frage mit der Motivation. Es ist normal, dass die alte Motivation weg ist und erstmal eine Pause eintritt, bis dich etwas anderes bewegt.
      Hier ist der kleine Kurs:
      http://explorerscourse.com
      Liebe Grüße,
      Christiane

      P.S. Mir geht es recht gut, die Narbe ist verheilt, allerdings mache ich noch 2 x am Tag Lymphdrainage, weil das Gesicht immer wieder ziemlich anschwillt.

      Liebe Christiane! Ich wünsche dir baldige Besserung. Ein angeschwollenens Gesicht zu haben, ist sicher nicht sehr angenehm. Oder empfindet man soetwas nach dem Erwachen anders?
      Bei mir geht eine Veränderung einerseits in noch mehr Vereinfachung. Alles, was irgendwie überflüssig ist, fällt weg. Und dabei wird sichtbar, was eigentlich da ist. Äußerlich gibt es ebenfalls Veränderung. Wir überlegen gerade uns ein Grundstück zu kaufen (ein altes sanierungsbedürftiges Bauernhaus mit viel Platz draußen). Das stetige Herumreisen ist anscheinend eine der überflüssigen Tätigkeiten. Das Wagenleben werden wir aber erstmal nicht aufgeben.
      Mit den Grenzen, bin ich mir nicht sicher. Es ist mal so und mal so. Wenn es still ist, sich wenig bewegt und ich genau hinsehe, dann ist es so, als ob „die Luft“ zwischen den Dingen fehlt. Als wäre alles Teil eines Bildes.
      Übers Osterwochenende sind wir mit Freunden zum Lasterfahren in einer Sandkuhle. Dort gibt es kein Internet. Danke für die Empfehlung. Ich melde mich dort gleich mal an.
      Ich wünsche dir sonnige Tage unda freue mich mit dir auf den Umzug in den Wohnwagen.
      🙂

      Und übrigens geht mir der Lesestoff aus. Und Podcasts hören geht auch nicht mehr. Alles, was irgendwie in Richtung Psychologie oder auch Esotherik geht (und jetzt wundere ich mich, wie viel ich davon so gelesen habe und wie viele Menschen darüber schreiben und reden) – damit kann ich nichts mehr anfangen. Es stimmt alles nicht mehr. Ich verstehe auch plötzlich nicht mehr, worüber eigentlich gesprochen wird. So viele Menschen tauschen sich zu diesen Themen aus und reden über sowas wie wichtig „Selbstliebe“ ist und ich kann damit gerade überhaupt nichts mehr anfangen. Also ändern sich auch Lesegewohnheiten und Gespräche, bzw. Gesprächspartner. Ich kann mich gerade nur mit sehr sachlichen Themen beschäftigen und darüber lesen. Am besten ganz schnörkelos geschrieben.

      Liebe Steffi, das geht mir genauso! Ich habe sogar daran gedacht, nicht mehr zu begleiten. Und die Bücher habe ich alle weggegeben, von denen mein psychotherapeutischer Schrank natürlich voll war. 🙂
      Viel Spaß in der Sandkuhle! Ein Bauernhaus im Grünen – eine wunderschöne Vorstellung! Ich befasse mich grad mit Tiny Houses.

      28.04.2019

      Liebe Christiane! Interessant, du hast das Ich ja quasi studiert und nun stellt sich heraus, dass es das gar nicht gibt. Verrückt 🙂 Ich habe mir das erste Video bereits angesehen. Über den Frieden. Allerdings habe ich etwas Schwierigkeiten die Sprache zu verstehen. Ich muss mich erst noch etwas „reinhören“. Aber ich glaube, diesen Frieden kenne ich. Hast du noch eine Übung für mich, mit der ich die Grenzen noch weiter erforschen kann? Es ist merkwürdig, denn manchmal erscheinen die Dinge anders, bzw. alles fühlt sich anders an. Für einen kurzen Moment, dann ist alles wieder „normal“. Mal fühlt es sich an, wie Teil eines einzigen Bildes zu sein. Mal, als würde „Ich“ ein Bild betrachten. Mal fühlt es sich an, wie „überall zu sein“ – weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken kann. Und kaum spüre ich es, ist es auch schon wieder vorbei. Hab eine schöne Woche 🙂

      29.04.2019

      Liebe Steffi, ja, es ist echt verrückt. Zum Glück war mir immer klar, dass „Ich, Über-Ich, Es“ usw. alles nur Konzepte. Aber für manche war Psychoanalyse eine Religion und sie haben tatsächlich geglaubt, dass es das alles gibt.
      Jeffery benutzt ganz andere Vokabeln, aber eigentlich kommt es nur auf die Erfahrungen an. Ich glaube auch, dass du den Frieden schon geschmeckt. 🙂 Er wird sich noch vertiefen.

      Mal fühlt es sich an, wie Teil eines einzigen Bildes zu sein. Mal, als würde „Ich“ ein Bild betrachten. Mal fühlt es sich an, wie „überall zu sein“ – weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken kann. Und kaum spüre ich es, ist es auch schon wieder vorbei.

      Die Grenzen werden durchlässiger, ein klares Zeichen, dass die 6. Fessel wackelt. 🙂
      Der Eindruck von Grenzen entsteht, weil das Gefühl da ist, die Dinge von einem bestimmten örtlichen „Aussichtspunkt“ zu betrachten.
      Schaue etwas ganz normal an. Wo in dir ist genau der Punkt, von wo aus es gesehen wird, wo ist die Aussichtsplattform?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      09.05.2019

      Liebe Christiane! Eigentlich wurde diese Nachricht längst verschickt. In den Gedanken LOL In Wirklichkeit bin ich nicht dazu gekommen. Aber ich habe geschaut und schaue noch: Dieser Punkt ist dort, wo die Augen sind. Etwas oberhalb der Nasenspitze. 🙂 Meistens jedenfalls. Hin und wieder erscheint für einen kurzen Moment alles anders zu sein. Liebe Grüße ❤️

      10.05.2019

      Liebe Steffi, haha, ja, wenn die Gedanken doch pm’s senden könnten. Vielleicht wird das ja eines Tages noch entwickelt. 😃

      Dieser Punkt ist dort, wo die Augen sind. Etwas oberhalb der Nasenspitze. 🙂 Meistens jedenfalls. Hin und wieder erscheint für einen kurzen Moment alles anders zu sein.

      Sehr gut, Steffi. Was ist genau an diesem Punkt, schau mal nach.
      Wenn du das nächste Mal etwas anschaust, sieh mal, ob ein Gefühl da ist als ob zwischen diesem Punkt und den Dingen eine Federstange ausgespannt ist. Empfindest du eine Art Druck dort, wo die Augen sind?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      14.05.2019

      Christiane, ich weiß nicht, was du mit Federstange meinst. Einen Druck im Bereich der Augen ist zu spüren.

      15.05.2019

      Liebe Steffi, Federstange ist z.B. eine Duschstange, die man zwischen zwei Fixpunkten anbringen kann, ohne sie anzuschrauben.
      Fühl dich in diesen Druck im Bereich der Augen an. Hat er vielleicht eine Funktion?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      19.05.2019

      Liebe Christiane! Wenn ich mich in diesen Druck einfühle, dann wird er immer stärker. Und alles wird enger. Ich habe diesen Druck noch nie zuvor gespürt. Bis du ihn mir gezeigt hast. sobald ich ihn spüre, sind da sofort Gedanken. Die sagen: Ja! Hier sind wir. Hier spielt sich alles ab. Hier ist der Mittelpunkt von allem. Spüren kann ich das aber nicht. Da ist nur ein leichter Druck. Auf der Nase. Unterhalb der Augen. Manchmal bis zur Stirn. Mal stärker mal. schwächer. Welche Funktion dieser Druck hat, kann ich nicht. erkennen. Auch die Stange spüre ich nicht. Wie kann ich noch mehr herausfinden? Wünsche dir einen schönen sonntag!

      20.05.2019

      Liebe Steffi, sehr gut! Jetzt schau mal direkt hin, was eigentlich an der Stelle ist, wo dieser Druck auftaucht. Was befindet sich in diesem Mittelpunkt?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      23.05.2019

      Liebe Christiane! Ich habe jede freie Minute geschaut, den Druck gespürt, geschaut… da ist dieser Druck. Aber etwas anderes ist nicht zu finden. Ich schaue noch weiter, wollte dir nun einen „Zwischenstand“ mitteilen 🙂 Wünsche dir einen schönen Abend.

      24.05.2019

      Sehr gut, Steffi. 🙂 Ich gebe dir noch etwas mehr zum Erforschen, du kannst die Experimente abwechselnd untersuchen.
      Übrigens, seit kurzem trifft sich eine deutschsprachige Gruppe jd. 2. Sonntagabend um 18.30 mit mir auf zoom, die Teilnehmer sind in den Fesseln 4/5 oder gerade durch und arbeiten an der 6. Hättest du Lust dazuzustoßen? Der nächste Termin ist am 2.6.
      Und hier noch ein Experiment:
      Suche dir als nächstes einen Gedanken an etwas heraus, was gestern passiert ist. Während du die geistige Information aufnimmst, während die Bilder, Wörter und Geräusche aufsteigen und verschwinden, wohin geht diese Information? Wo ist das Subjekt, das diese Information erkennt und weiß, dass diese Angelegenheit/Erinnerung ein Objekt ist?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      Hallo und Danke. Ja, ich hätte Lust dazu zu stoßen. Allerdings weiß ich im Voraus immer nicht, ob ich eine gute Internetverbindung und genug Datenvolumen haben für eine Videokonferenz. Wäre es ok, wenn ich das spontan entscheide?
      Danke auch für die 2. Übung. Bin gespannt, was ich herausfinden werde.
      Wünsche dir einen schönen Tag und ein schönes Wochenende.

      Liebe Steffi, klasse, ich sende dir den Link in einer PM. Du kannst dich auch per Telefonleitung in die Videomeetings wählen, ich mache das oft im Sommer, wenn so viele Touristen an der Ostsee sind, dass die Funkzellen für Internet nicht mehr reichen.
      Die Telefonnummer schreibe ich dir auch in die pm.
      Liebe Grüße,
      Christiane

      Vielen Dank 🙂

      31.05.2019

      Liebe Christiane! Nur ein Zwischenstand der Untersuchung: Gedanken zu untersuchen gelingt nicht sehr gut. Man kann sie nicht festhalten. Je mehr man sich anstrengt, je weniger. Sie fliegen so vorbei. Es kommen immer neue. Hast du vielleicht einen Tipp, wie man das hinkriegt?
      Den Druck untersuchen geht besser. Doch außer dem Druck ist dort nichts weiter zu spüren. Dieser Druck scheint aber irgendwas zu bewirken. Ein Gefühl von Hiersein. Sowas wie eine Konzentration auf eine bestimmte Stelle, die diese Stelle deutlicher macht, als andere Stellen. Weiß nicht, wie ich das mit Worten beschreiben soll.
      Werde noch weiter schauen und wünsche dir ein schönes Wochenende. 🙂

      Liebe Steffi, du brauchst die Gedanken nicht zu untersuchen.
      Was hier interessiert ist, wo das Subjekt ist während das Objekt Erinnerung erscheint. Die Gedanken sind in der Tat sehr flüchtig. 🙂
      „Dieser Druck scheint aber irgendwas zu bewirken. Ein Gefühl von Hiersein. Sowas wie eine Konzentration auf eine bestimmte Stelle, die diese Stelle deutlicher macht, als andere Stellen. „
      Sehr gut, Steffi. In der Tat unterstützen alle Fesseln 1-7 die 8. Fesseln, das Ich-Dünken, das Gefühl von Hiersein.
      WAs ist genau „hier“ in der Stelle wo der Druck erscheint?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      02.06.2019

      Schaue etwas an, spüre den Druck und schaue dann nach, ob sich an dieser Stelle ein Subjekt befindet, was Lucy oder etwas anderes sieht. 🙂

      03.06.2019

      Christiane, Danke dass du uns gestern deine Zeit geschenkt hast. Bei meinem morgendlichen Spaziergang habe ich heute was entdeckt. Wir sind durch den Wald gelaufen. Und es kam mir so vor, als ob, ausgehend von da, wo der Druck ist, imaginäre Linien gezogen worden wären, von Baum zu Baum. So als würde etwas den Abstand messen. Und: Sehe ich einen Baum. oder etwas anderes an und nähere mich dieser Sache, wird der Druck immer stärker, je näher ich komme. Schaue ich nichts direkt an oder einfach in die Weite, dann ist der Druck kaum zu spüren. Und dann habe ich plötzlich komplett die Orientierung verloren und wusste überhaupt nicht mehr, wo ich bin. Ich habe Olaf, der ein ganzes Stück vor mir lief, noch irgendwo abbiegen sehen, konnte aber überhaupt nicht sagen, wo das gewesen sein könnte. Ich habe mich verlaufen. Das ist echt noch nie passiert. Zum Glück hatte ich mein Handy dabei und konnte mit Hilfe von Google zurück finden. Puh.

      Liebe Steffi, das ist ja super, diese imaginären Linien erinnern mich an die perspektivischen Linien, die die Künstler manchmal als Hilflinien malen, bevor sie ein Bild kolorieren.
      Genau diese perspektivischen Linien werden von dem angenommenen Subjekt hinzugefügt.
      Als du plötzlich die Orientierung verloren hast, ist dieser Prozess unterbrochen gewesen. Oder ist er beendet? Gut, dass du dein Handy dabeihattest und auch noch Empfang war.
      Wie ist es jetzt, wie erlebst du die Umgebung jetzt?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      Christiane, danke. Beendet ist der Prozess nicht. Im Moment verfolge ich Linien und bin fasziniert 🙂

      04.06.2019

      Steffi, finde den Punkt, in dem die Linien zusammenlaufen in dir. 🙂

      06.06.2019

      Christiane, schon mit 3 bekam ich eine Brille. Weil ich schielte. Damals hatte auch eine OP am Auge, um das zu korrigieren. Danach musste ich regelmäßig zum Augenarzt. Dort musste ich in so einen Apparat schauen. Da war ein Vogelkäfig drin und ein Papagei. Ich wusste, dass der Papagei in den Vogelkäfig muss. Und manchmal ist es mir für einen kurzen Moment gelungen. Wenn ich mich ganz doll angestrengt habe. Aber er ist auch ganz schnell wieder raus. Dann sah ich Käfig und Vogel wieder nebeneinander. Genauo geht es mir gerade auch. Allerdings ohne zu wissen, oder wissen zu wollen, ob der Vogel wirklich in den Käfig gehört.
      So deutlich wie vor ein paar Tagen im Wald habe ich die imaginären Linien nicht mehr „gesehen“. Ich bin mir nicht sicher, ob es in mir einen Punkt gibt, wo die Linien zusammenlaufen. Aber wenn es ihn gibt, dann ist er dort, wo der Druck zu spüren ist.
      Es ist jetzt oft wieder so, wie ganz zu Beginn der Untersuchung. Vor allem beim Spazierengehen, kommt es mir bald so vor, als würde ich mich durch ein Gemälde bewegen oder als würde das Gemälde an mir vorbeiziehen oder so als würde ich vor einer richtig großen Fototapete stehen. Es kommt immer so ein Gefühl auf von großer Erwartung. Die Finger kribbeln, eine warme Weller zieht durch den Körper. Ein wohliges Gefühl breitet sich aus. Und dann fragen die Gedanken, ob ich eigentlich in dem Gemälde bin. Oder ob ich es nur ansehe. Und dann sagen andere Gedanken, dass das doch alles totaler Quatsch ist. Und dann ist es vorbei.
      Und dann fange ich bei nächster Gelegenheit wieder an das Subjekt zu suchen, dass die Dinge ansieht. Aber dann merke ich, dass ich mir eigentlich die Dinge ansehe und nicht mehr danach suche. Vielleicht, weil es nicht zu finden ist.
      Ganz schön schwierig und auch spannend.
      ich wünsche dir noch einen schönen Abend 🌙

      07.06.2019

      Liebe Steffi,

      würde ich mich durch ein Gemälde bewegen oder als würde das Gemälde an mir vorbeiziehen oder so als würde ich vor einer richtig großen Fototapete stehen.
      Es kommt immer so ein Gefühl auf von großer Erwartung. Die Finger kribbeln, eine warme Weller zieht durch den Körper. Ein wohliges Gefühl breitet sich aus. Und dann fragen die Gedanken, ob ich eigentlich in dem Gemälde bin.
      Oder ob ich es nur ansehe. Und dann sagen andere Gedanken, dass das doch alles totaler Quatsch ist. Und dann ist es vorbei.

      Was du da erlebst ist wundervoll, erlaube es. Wenn du dich durch dies Gemälde bewegst und das wohlige Gefühl da ist, was ist der Unterschied zwischen dem, was zu sehen ist, und dir?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      Danke Christian! Was ist „mir“? Ich habe das Gefühl, dass es da noch eine andere Ebene geben muss. Der Körper bewegt sich durch das Gemälde. Wie andere Körper auch. Aber es kommt mir so vor, als gäbe es da noch eine andere Ebene, so wie den Rahmen des Gemäldes. Etwas, was das alles umfasst. Diese Ebene scheint zum Greifen nah, aber ich komme nicht ran. Oder meine Fantasie geht mit mir durch. Viele Grüße

      Steffi, schau einfach nach, ob es diese andere Ebene gibt, so wie den Rahmen des Gemäldes. 🙂

      09.06.2019

      Oh, ich habe da heute wieder etwas entdeckt. Ich muss das noch etwas untersuchen, bevor ich davon berichten kann. 🙂 Schönen Feiertag!

      10.06.2019

      Du machst mich ganz neugierig. 😛

      12.06.2019

      Liebe Christiane! Wie geht es dir? Wir sind gerade in Brandenburg und hier war es die letzten Tage so schwül, kaum auszuhalten. Wir haben uns erstmals nach 10 Jahren im Wohnmobil einen Ventilator besorgt. An der Küste ist es hoffentlich besser mit dem Wetter…
      Du sagtest ganz am Anfang, wir suchen nicht nach dem Subjekt, wie nach dem Ich. Ich weiß nur nicht, wie ich sonst danach suchen soll. Wenn ich nach einem Subjekt suche, dass die Erfahrungen macht, die Gedanken hat, das Objekte sieht. Und so danach schaue, wie nach dem Ich. Also ob es das in echt gibt. Dann ist da kein Subjekt. Da ist sehen, hören, riechen, schmecken, spüren. Da ist niemand der sieht. Niemand der hört, der riecht, der schmeckt, der spürt. Es gibt nicht die Erfahrungen + Subjekt. Es gibt nur die Erfahrung. Sonst nichts. Da sind Gedanken, aber keiner, der denkt und den Gedanken besitzt.
      Wenn ich mich auf den Druck konzentriere, wenn ich etwas ansehe, dann ist es so, als ob alles, was ist, hier ist. In diesem Bereich, wo der Druck gespürt wird. Dann ist da kein „dort“ mehr. Alles was erscheint ist in diesem Bereich. Alles zusammen, alles gleichzeitig. Als gäbe es nur diesen Bereich, indem alles erscheint – und wieder verschwindet. Alles entsteht in diesem Moment und vergeht in diesem Moment auch wieder. Da ist nichts, was bleibt. Wenn ich mich auf dem Spaziergang umdrehe, bin ich überrascht darüber, was es zu sehen gibt. Obwohl ich doch eben erst dort vorbei gegangen bin. Aber nur einen Schritt weiter ist es schon Vergangenheit und existiert nur noch in den Gedanken. Die sich sofort dieser Vergangenheit annehmen und eine Geschichte daraus machen. Aber ich würde nicht mit Sicherheit sagen können, ob an dieser Geschichte noch irgendetwas wahr ist. Ob es wirklich so war.
      Hell und Dunkel und vielleicht Farben scheinen das einzige zu sein, was wirklich gesehen wird. Doch dann – aus dem Unterschied von Hell zu Dunkel und unterschiedlichen Farben zeichnen sich Grenzen ab. Diese werden zu Formen. Und die Gedanken geben der Form einen Namen. Würde alles gleich hell oder dunkel sein, oder alles die gleiche Farbe haben, würde man keine Form erkennen. Ich habe das Gefühl, dass Form nur eine Interpretation ist. Es werden Formen „erkannt“ und diese dann mit einem Namen versehen. So wie die Geschichte mit der furchterregenden Schlange im dunklem Schuppen, die eigentlich ein Schlauch ist – wenn das Licht angeht. Also wenn man in die Dunkelheit schaut und die Dinge nicht gleich erkannt werden. Wenn sich langsam erst Umrisse abzeichnen und man richtig merkt, wie die Gedanken versuchen alles zuzuordnen, um endlich herauszufinden, mit was man es zu tun hat. Oder wenn man etwas sieht, was man vorher noch nie gesehen hat und man versucht herauszufinden, was es ist. Meistens geht es so schnell, dass man es nicht bemerkt. Aber manchmal wird klar, wie dieser Prozess des Erkennens tatsächlich funktioniert. Und dass das, was ich „erkenne“ nicht das ist, was ich sehe.
      Vor allem wenn ich spazieren gehe, oder auf dem Sofa liege, dann scheint es aber auch so zu sein, als würde ich ein Gemälde ansehen. Ein einziges großes Bild. Grenzen zwischen den Objekten erscheinen in Form von Farbunterschieden. Aber eigentlich ist doch alles ein einziges Bild. Merkwürdig aber, dass ich aus dem Bild Dinge „herausnehmen“ kann. Das ich einzelne Objekte anfassen kann. Doch wenn ich sie anfasse, erkenne ich sie nicht als das Objekt, was ich gesehen habe. Dann ist da nur ein Druck an den Fingern zu spüren. Kitzeln.
      Und immer wenn dann dieses wohlige Gefühl und das Kribbeln in den Fingern auftaucht und ich denke, gleich wird irgendwas passieren. Dann kommen die Gedanken, die versuchen sich alles zu erklären, alles erlebte in Worte zu fassen und zerstören es damit und machen jede weitere Untersuchung unmöglich.
      Aber wenn das Gefühl bleibt, dann ist es so wie tanzen. Wenn Musik und Bewegung eins werden und man in diesen Flow gerät. Ärger und Sorgen aber auch Aufregung im positiven Sinn kommen erst auf, wenn sich die Gedanken einschalten. Ohne die Gedanken ist es gut, so wie es gerade ist. Also wenn da nur dieser eine Moment ist, dann ist einfach alles richtig.
      Liebe Grüße 🌞

      13.06.2019

      Liebe Steffi, ja, hier an der Küste haben wir immer Wind und die Temperaturen sind auch nicht so hoch wie in Brandenburg.
      Der Unterschied zwischen dem Ich und dem Subjekt ist wirklich kompliziert. Es fühlt sich ja immer noch wie „ich“ an und das wird auch eine Weile so bleiben.
      Die Frage ist, ob du gewissermaßen das Zentrum bist, und sich alles andere um dich herum befindet.

      Vor allem wenn ich spazieren gehe, oder auf dem Sofa liege, dann scheint es aber auch so zu sein, als würde ich ein Gemälde ansehen. Ein einziges großes Bild. Grenzen zwischen den Objekten erscheinen in Form von Farbunterschieden. Aber eigentlich ist doch alles ein einziges Bild. Merkwürdig aber, dass ich aus dem Bild Dinge „herausnehmen“ kann. Das ich einzelne Objekte anfassen kann. Doch wenn ich sie anfasse, erkenne ich sie nicht als das Objekt, was ich gesehen habe. Dann ist da nur ein Druck an den Fingern zu spüren. Kitzeln.

      Sehr gut, Steffi. Es ist wirklich wie eins werden. ❤
      Was ist der Unterschied zwischen dir und einem Baum? Und dir und Lucy?
      Sieht das Bild eher zwei-oder dreidimensional aus?
      Und dann probiere mal folgendes aus, du kennst das Experiment schon, denke ich:
      Drehe den Kopf langsam von rechts nach links, am besten draußen. (Drinnen bist du wahrscheinlich sowieso nicht 😉 )
      Es ziehen verschiedene Farben und Formen vorbei.
      Wo ist das Zentrum des Bildes? Sieht es so aus, als ob du im Zentrum stehst oder etwas anderes?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      20.06.2019

      Liebe Christiane! Wir sind vor ein paar Tagen im „Sommerlager“ angekommen und hatten hier einiges zu tun. So bin ich nicht zum Schreiben gekommen. Aber ich habe natürlich geschaut.
      Zentrum. Ich weiß nicht genau. Es fühlt sich nicht so an, wie im Zentrum von irgendwas zu sein. Aber den Eindruck hatte ich eigentlich noch nie. Daher bin ich mir nicht sicher, ob sich daran was geändert hat. Es ist eher so, dass ich mit allem „mitfließe“. Aber ich schaue noch mal genauer.
      Der Unterschied zwischen mir, einem Baum und Lucy? Da gibt es grundsätzlich keinen. Vielleicht unterschiedliche Formen (aber die sind ja eher Interpretation). Im Grunde sind wir alle das Leben.
      Das Bild hat schon eine Tiefe. Wenn auch nicht sehr weit.Ich habe nicht den Eindruck, dass ich in 2D sehe.
      Wenn ich das Experiment mache, dann sieht es so aus, als gäbe es kein Zentrum. Nur ein langer Fluss von Sehen. Alles ist einfach da, hat aber keinen Bezug zu mir.
      Hier ist nun etwas Ruhe eingekehrt und ich werde weiterschauen 🙂 Irgendwas „fehlt“ noch.
      Liebe Grüße 🙂

      Liebe Steffi, was du schreibst, klingt schon sehr gut. Es gibt wirklich keinen wesentlichen Unterschied zwischen dir, Lucy und einem Baum.
      Auch dass du kein Zentrum erlebst, klingt gut. Manche Menschen sehen schon sehr früh in ihrem Leben, dass es kein Zentrum gibt und bringen diese Erfahrung schon mit, deshalb ist es dann kein großer Unterschied.
      Hast du eine Idee, was noch fehlt? Was ist noch nicht ganz richtig?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      Ich weiß nicht. Ich hatte irgendwie die Erwartung, dass bei der Erforschung der Wirklichkeit, sich etwas wesentliches verändern würde. Das einzig gravierende ist, dass ich mich nun schon mehrmals im Wald verlaufen habe, weil ich die Orientierung verloren habe. Dabei war mein Orientierungssinn immer sehr gut. Die Stille ist größer geworden. Aber ich sehe die Welt nicht in 2D oder sonst irgendwie anders. Allerdings kann ich Entfernungen nicht mehr einschätzen und habe meinen „Ortungssinn“ verloren. Also die Überzeugung ich wäre irgendwo verortet und würde die Welt um mich herum kennen. Ich habe gesehen, dass ich die Welt um mich herum überhaupt nicht kenne und nichts über sie wirklich weiß. Ich kann nicht mal mehr sagen, wie es gerade hinter mir aussieht. Dabei dachte ich immer, man hat eine genaue Vorstellung davon. Die hatte man vielleicht auch. Aber sie stimmt nicht. Das ist mir klar geworden. Einfach beim Blick in eine andere Richtung. Die Sache mit dem Zentrum habe ich von Anfang an nicht wirklich nachvollziehen können. Du sagtest mal, dass die meisten die Welt so erleben, als würden sie auf einer Bühne stehen. Ich habe versucht herauszufinden, ob das bei mir auch so ist. Aber so ist es nicht und war es auch nie.

      21.06.2019

      Liebe Steffi, uih, brauchst du jetzt ein Seniorenhandy mit rotem Knopf und Ortung? 😉 ❤
      Ja, der Orientierungssinn verändert sich sehr, er wird sich aber auch wieder weitgehend normalisieren. Das Pendel ist grad ein bisschen stark zur einen Seite ausgeschwungen.
      Ich muss sagen, dass ich es allerdings genieße, wenn ich Auto fahre und die immer gleiche Straße mir wie zum ersten Mal gesehen erscheint, wenn ich mich entspanne. Trotzdem verfahre ich mich nicht.
      Ich habe den Eindruck, dass bei dir gerade ein Shift geschieht und würde vorschlagen, es einfach laufen zu lassen und abzuwarten wie es sich entwickelt.
      Es verändert sich nicht wirklich etwas, die Perspektive wird einfach anders, und oft fühlt es sich nur so an wie, „Ach, so ist das also“.
      Übrigens, Sonntag Abend um 18.30 Uhr treffen wir uns wieder, diesmal wäre das englischsprachige Treffen dran.
      Liebe Grüße,
      Christiane

      22.06.2018

      Zum Glück habe ich mein Handy dabei, das bringt mich wieder heim, Christiane 🙂
      Ja, ich lasse es mal laufen und werde hin und wieder berichten.
      18:30 ist bei uns immer Essen angesagt. Da ich aber gerne dabei sein würde, schaue ich mal, wie ich es hinkriege. Ui, Englisch… da bin ich nicht so in Übung.
      Wünsche dir einen schönen Tag 🙂

      24.06.2019

      Liebe Steffi,
      die Elektronik ist echt ein Segen!
      Nächsten Sonntag findet das Treffen auf Deutsch statt, es ist immer abwechselnd mit Englisch.
      Liebe Grüße, wir haben hier kühle 22 Grad am Meer! 😃
      Christiane

      01.07.2019

      Liebe Steffi, ich habe etwas zum Spielen für dich. 😃
      Wenn ein Objekt angesehen wird, taucht in der Regel nach kürzerer oder längerer Zeit der Name dazu auf.
      Versuche dieses Benennen einige Sekunden hinauszuschieben und vielleicht um noch einige weitere Sekunden, wenn es geht. Was erlebst du dabei?
      Fühlt es sich so an, als ob du es benennen müsstest?
      Wenn das Objekt benannt wird, passiert das anscheinend im Gehirn. Wo, auf den Zentimeter genau?
      Und falls es so aussieht, als hätte das Gedächtnis damit zu tun, wo ist es genau?
      Kannst du einen „Stuhl“ erkennen ohne dich auf etwas „hier drin“ zu beziehen?

      03.07.2019

      Danke Christiane Wir sind jetzt für eine Woche auf einem Festival. Ich melde mich also erst Mitte nächster Woche zurück.

      Viel Spaß, Steffi! ❤

      14.07.2019

      Liebe Christiane! Ich schaffe es erst heute dir zu schreiben. Es ist so viel Arbeit aufgelaufen in der Woche, in der wir auf dem Festival waren. Dort habe ich mehrmals an dich gedacht und möchte dir nochmals danken für alles, was du mir bisher gezeigt hast.
      Das Festival war sehr schön. Wir fahren da jedes Jahr hin (seit ca. 15 Jahren). Um Freunde zu treffen und um zu lauter Musik zu tanzen 🙂
      Es hat mir nie so viel Freude gemacht, wie dieses Mal. Auch wenn ich dort immer sehr viel Spaß hatte. Aber dieses Mal war es irgendwie anders. Ich bin ja nicht so oft unter (so vielen) Menschen. Und so konnte ich erleben, wie befreit „ich“ eigentlich bin. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Niemand mehr zu sein, niemand mehr sein zu müssen, niemand mehr sein zu wollen – schon gar nicht etwas besonderes – hat sich unglaublich gut angefühlt. So gut, dass ich auf der Tanzfläche mehrmals laut lachen musste. Und auch zu sehen, dass alle anderen auch nichts besonderes sind, sich nicht mehr zu vergleichen, sondern eins zu sein… – echt schwer in Worte zu fassen.
      Allerdings habe ich auch bemerkt, dass es nicht möglich ist, mit anderen, die das nicht kennen, darüber zu sprechen. Ich habe mir das schon gedacht. Und nun auch bemerkt, als ich es versuchte. Niemand versteht es. Und eigentlich hält man mich eher für verrückt oder bemittleidenswert, wenn ich sowas sage wie: Mich gibt es nicht. Das ist echt schade. Ich würde so gerne die richtigen Worte finden, um das unbeschreibliche beschreiben zu können. Deshalb habe ich mal gesucht. Ich habe bisher zu dem Thema nichts gelesen. Alles, was ich weiß, weiß ich von dir. Und du hattest mir ja schon mal ein paar Quellen genannt. Das LU-Forum oder den Finders Course. Die Interviews von Anthony bei Vimeo. Alles auf Englisch. Es gibt kaum Infos und schon gar nicht auf Deutsch. Das ist echt schade, denn mit den englischen Texten und Videos tue ich mich schwer, weil ich so vieles nicht ganz verstehe.
      Viele Grüße und einen schönen Sonntag ❤️

      15.06.2019

      Liebe Steffi, das Leben ist wirklich schön, wenn all diese Begrenzungen wie „Ich“, „die anderen“, „was denken sie wohl“ abfallen. ❤
      Es ist schwer zu beschreiben. Bis mein YouTube channel richtig läuft, kannst du sie auch auf meine Webseite verweisen,
      www.unterwegsmitbuddha.de
      Da sind jede Menge Artikel übers Erwachen. 🙂
      Alles Liebe dir,
      Christiane

      22.07.2019

      Liebe Christiane!

      Wenn ein Objekt angesehen wird, taucht in der Regel nach kürzerer oder längerer Zeit der Name dazu auf.
      Versuche dieses Benennen einige Sekunden hinauszuschieben und vielleicht um noch einige weitere Sekunden, wenn es geht. Was erlebst du dabei?

      Bin noch bei dem Versuch des Hinausschiebens… und brauche wohl noch ein paar Tage, bis es mal klappt 🙂
      Die Gedanken benennen alles so geschwind… da ist es schwierig die Lücke zu finden. Sie machen das schon fast zwanghaft. Können sie etwas nicht sofort einordnen beginnt eine fieberhafte Suche. Außerdem versuchen sie Objekte möglichst sehr genau zu benennen. Wissen sie es nicht, dann geben sie sich mit einer Kategorie zu frieden, wie Baum oder Blume. Und wenn schon etwas anderes gesehen wird, dann geht die Suche nach dem richtigen Namen der Blume oder des Baumes im Hintergrund noch weiter. Ich hatte ja schon einmal von dem Erlebnis berichtet, als ich in der Ferne auf einem Acker etwas stehen sah und nicht erkennen konnte was es ist. Dabei konnte beobachtet werden, wie fieberhaft, fast panisch die Gedanken versuchten herauszufinden, was es sein könnte. Ist es gefährlich oder ungefährlich?
      Wo das ganze stattfindet, kann ich „auf den Zentimenter genau“ noch nicht sagen. Ich schreibe dir wieder, sobald ich mehr darüber herausgefunden habe.
      Liebe Grüße

      Liebe Steffi, ja, es ist ganz unglaublich, wie wichtig es den Gedanken erscheint zu wissen, was alles ist. Und irgendwie ist es für die Gedanken erst etwas, wenn es einen Namen hat.
      Hast du auch den Eindruck, dass mit dem Benennen so etwas wie Danach-Greifen einhergeht?
      Kennst du die Geschichte von Helen Keller?
      Sie war taub und blind und blieb viele Jahre auch stumm, weil niemand wusste, wie man ihr Worte beibringen könnte. Mit etwa 6 Jahren bekam sie eine Erzieherin, die ihr Worte mit dem Morse-System in die Hand buchstabierte.
      Helen Keller schrieb in einem ihrer Bücher, dass von da an die Welt in viele Teile zerfiel, vorher hatte sie die Welt als ein Ganzes erlebt. Erst die Worte teilten die Welt in viele Einzelteile auf.
      Du kannst mal etwas anschauen und dir vorstellen, du kämst grad aus dem Urwald und hättest noch nie so etwas gesehen, hast also auch keinen Namen dafür. Wie fühlt sich das an?
      Liebe Grüße,
      Christiane

      24.07.2019

      Liebe Christiane!

      Wenn das Objekt benannt wird, passiert das anscheinend im Gehirn. Wo, auf den Zentimeter genau?

      Hinter der Stirn, ziemlich mittig. Es fühlt sich so an, als säße dort ein großer Muskel. Da ist auch wieder dieser Druck zu spüren.
      Manchmal ist es aber auch auf der Zunge. Schaue ich mir ein Objekt nach dem anderen an, spreche ich den Namen leise aus.

      Und falls es so aussieht, als hätte das Gedächtnis damit zu tun, wo ist es genau?

      Nein, ein Gedächtnis ist nicht zu spüren.

      Kannst du einen „Stuhl“ erkennen ohne dich auf etwas „hier drin“ zu beziehen?

      Die Frage verstehe ich nicht.

      Hast du auch den Eindruck, dass mit dem Benennen so etwas wie Danach-Greifen einhergeht?

      Ja, sowas wie „in Besitz nehmen“.

      Du kannst mal etwas anschauen und dir vorstellen, du kämst grad aus dem Urwald und hättest noch nie so etwas gesehen, hast also auch keinen Namen dafür. Wie fühlt sich das an?

      Oh, das ist schwierig. Die Gedanken sind so schnell. Das ist schon sehr subtil. Es klappt besser mit Dingen, von denen ich den Namen tatsächlich nicht weiß. Dann startet die fieberhafte Suche der Gedanken nach der Kategorie, dem Wort. Das ist schon eher unangenehm.
      Auf der Treppe zum Dachboden hängt unter einer Stufe ganz oben in der Ecke etwas seltsam aussehendes. Man kann nicht erkennen, was es ist. Es könnte ein Stofffetzen sein mit Staub dran. Letztens war eine Freundin da und hat es entdeckt. Sie sagte gleich: Ihh eine tote Ratte. Dinge, die man nicht erkennen kann, werden von den Gedanken überprüft und erstmal als potentiell gefährlich, oder eklig eingestuft.
      In der Werkstatt liegen Werkzeuge, deren Namen ich nicht kenne. Das ist was anderes, als Dinge zu sehen, die ich erkenne. Das Gefühl von „in Besitz nehmen“ ist dann nicht da. Die Dinge haben dann keinen Bezug zu mir.
      So ist es auch mit der Landschaft. Die Betrachtung der Fototapete. Da erscheint die Landschaft als ein Ganzes, ohne Bezug zu mir. Aber sobald einzelne Objekte „herauserkannt“ werden aus diesem Ganzen, werden sie „in Besitz genommen“. So fühlt es sich an.
      🙂 🌞🦋

      25.07.2019

      Liebe Steffi,

      Wenn das Objekt benannt wird, passiert das anscheinend im Gehirn. Wo, auf den Zentimeter genau?

      Hinter der Stirn, ziemlich mittig. Es fühlt sich so an, als säße dort ein großer Muskel. Da ist auch wieder dieser Druck zu spüren.

      Sehr gut, dass du das fühlst. 🙂
      Jetzt schau mal nach. Was ist an dieser Stelle, was benennt das Objekt?
      Und was übt diesen Druck aus, kommt er von außen oder innen?

      Kannst du einen „Stuhl“ erkennen ohne dich auf etwas „hier drin“ zu beziehen?

      Die Frage verstehe ich nicht.

      Würdest du einen Stuhl erkennen, ohne dass das Objekt von etwas „in dir“ benannt wird? Dieser Schritt funktioniert nur, wenn der Gegenstand bekannt ist.

      Hast du auch den Eindruck, dass mit dem Benennen so etwas wie Danach-Greifen einhergeht?

      Ja, sowas wie „in Besitz nehmen“.

      Sehr gut, Steffi. Es hat wirklich etwas von „In-Besitz-nehmen“.

      Das ist was anderes, als Dinge zu sehen, die ich erkenne. Das Gefühl von „in Besitz nehmen“ ist dann nicht da. Die Dinge haben dann keinen Bezug zu mir.

      Genau, es ist dann kein innerer Bezug mehr da.
      Liebe Grüße,
      Christiane

      27.07.2019

      Liebe Christiane!

      Jetzt schau mal nach. Was ist an dieser Stelle, was benennt das Objekt?

      Da ist nichts an der Stelle, was benennt. Es ist eine Empfindung und ein Gedanke.

      Und was übt diesen Druck aus, kommt er von außen oder innen?

      Ich weiß nicht ob „etwas“ diesen Druck ausübt. Außen oder Innen kann ich nicht spüren. Er ist einfach da.
      Objekte werden übrigens nur benannt, wenn ich diese Übung mache. Und auch den Druck empfinde ich normalerweise nicht. Meistens werden einzelne Objekte dann benannt und erlebt, wenn sie benutzt werden. Dann werden sie „aus dem Ganzen“ herausgegriffen.

      Würdest du einen Stuhl erkennen, ohne dass das Objekt von etwas „in dir“ benannt wird? Dieser Schritt funktioniert nur, wenn der Gegenstand bekannt ist.

      Wo ist „in dir“? Ja, ich erkenne einen Stuhl. Aber der Stuhl ist nicht „da draußen“ und ich bin nicht „hier drinnen“.
      So viel zum Erleben. Ein paar Gedanken dazu gibt es auch noch:
      Der Stuhl ist da. Er ist nicht „da draußen“. Wenn er draußen wäre, müsste es ein drinnen geben.
      Ja, es gibt vielleicht soetwas wie ein drinnen. Drinnen im Erleben. Dann ist der Stuhl drinnen. Und das fühlt sich schon viel stimmiger an.
      🌞
      Ist morgen wieder das Treffen mit der deutschsprachigen Gruppe? Ich hab´s mir leider nicht aufgeschrieben.


      Buddha erklärte, dass es 10 Annahmen oder 10 Fesseln gibt, die dem Erwachen im Weg stehen. Wenn du wissen möchtest, welche das sind, lies hier weiter: Durch die 10 Fesseln zum Erwachen.